Der Blog zur Ökonomie der Finanzkrise, Historie, Politik und Wissenschaft.
Mittwoch, 21. Januar 2009
Diebe in Nadelstreifen
In Frankfurt am Main wurde letzten Dienstag das Unwort des Jahres 2008 gewählt. Sieger wurde „notleidende Banken“. Die Begründung der Jury durch den Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser traf den Punkt genau.
Die Formulierung „notleidende Banken“ stelle das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise exakt auf den Kopf. Die Banken und Kredithändler haben die Krise herbeigeführt; mit dem Ausdruck „notleidende Banken“ werden sie nun zu Opfern stilisiert.
Opfer aber ist der Steuerzahler der die unglaublichen Milliardenkredite nun tragen muss. Das bringt die sowieso angeschlagene Volkswirtschaft und den Staatshaushalt in große Bedrängnis. Die wirtschaftlichen Folgen wird der Durchschnittsbürger tragen, und nicht die „notleidenden“ Yachtbesitzer, die in Zukunft schlimmstenfalls ihre Beiboote verkleinern müssen.
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