Trotz
dieser rosigen Zahl ist die deutsche Industrie alarmiert: Denn der
Exportanteil hat im letzten Quartal bedenklich abgenommen: „...Die
Entwicklung ist ein herber Dämpfer für die umjubelte deutsche
Exportindustrie: Sie zeigt, wie abhängig Deutschlands Wirtschaft
trotz wachsender Schwellenlandanteile nach wie vor von den
europäischen Absatzmärkten ist. Rund 60 Prozent der deutschen
Ausfuhren gehen in die EU. So konnte sich Deutschland 2011 trotz
eines beachtlichen Exportbooms über Monate hinweg den Rang des
Vize-Exportweltmeisters nicht zurückerobern. Dieser war 2010 an die
USA verloren gegangen. Erst 2009 hatten die Chinesen Deutschland als
weltgrößten Exporteur abgelöst.
...Dieses
Problem könnte sich 2012 noch verschärfen. In Italien, Spanien und
Portugal drohen stärkere Wachstumseinbrüche als 2011. Für alle
drei Länder rechnen einige Ökonomen mit Rückgängen von mehr als
zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch in Griechenland dürfte
die Rezession dramatischer werden.“.
Ursache
dafür sind natürlich die „Sparanstrengungen“, die durch die
Hintertür des Volkswirtschaftlichen Kreislaufs zu Verlusten in praktisch gleicher Höhe führen: „...Nach
Schätzungen der Berenberg Bank nimmt die Belastung der Wirtschaft
durch die Sparanstrengungen deutlich zu. So dürfte etwa in Italien
das konjunkturbereinigte Staatsdefizit um 2,9 Punkte sinken, nach 0,8
Punkten 2011. Dieser Wert zeigt, wie engagiert ein Land spart. Das
könnte die Rezession verschlimmern - und die Nachfrage nach
deutschen Waren weiter mindern.“
Die BRD ist dafür besonders empfindlich, da sie 44% des BIP's
(Export: 1125 Mrd.€) mit dem Export verdient. Und dieser Anteil ist
in den USA deutlich geringer (1480 Mrd. $, ca. 10%), und ja selbst in
China beträgt er deutlich weniger (ungefähr 15% bis 20%).
Die
BRD lebt somit auf der Spitze des Eisbergs. Einerseits darf sich
Deutschland darüber freuen, zur Zeit die spezifisch stärkste
Wirtschaftsnation der Welt zu sein. Und der Bundesbürger lebt auf
dem Eisberg immerhin deutlich besser als auf der Titanic, die wir
gerade der Länge nach aufgeschlitzt haben. Allerdings wehe, wenn der
Eisberg unter uns, der das alles konsumieren muss was wir
produzieren, nachhaltig wegschmilzt. Und das taten schließlich schon
alle Eisberge der Geschichte, auch derjenige der die Titanic
versenkte. Und da wäre schon viel mehr geschmolzen, wenn man nicht
die EU-Südländer kräftig bei uns anschreiben ließe.
So sind die
Target2-Salden in den wenigen Tagen seit meinem letzten Bericht um
sagenhafte weitere 50 Mrd-Euro Miese für die Bundesbank, und damit
für den Staatsbürger, angestiegen. Geht das in dem Tempo weiter,
dann stehen die schwachen EU-Länder bis zur Wahl 2013 mit jenseits
der 1000 Mrd. Euro, oder was nicht weniger ist aber besser klingt,
mit einer satten Billion bei uns in der Kreide. Die Rettungspakete an
Griechenland verschwinden da dann schon als Marginalie. Schon jetzt
hat der Chef der Bundesbank deswegen die Zahlungen des
Bundesbankgewinnes an Schäubles Ministerium drastisch gekürzt.
Wegen erhöhter Risikorückstellungen versteht sich, erstmals 4,1
Mrd. Euro, und das sind im wesentlichen die Zinsdifferenzen für die
im Januar noch „nur“ 498 Mrd. € Außenstände der Bundesbank.
Tendenz vehement steigend, der jeweils aktuelle Wert kann bei der Bundesbank eingesehen werden:
„Forderungen
der Bundesbank aus TARGET2Betrag:
547.046.716.690 Euro (Stand: 29. Februar 2012)“.
Zwar
hat man mit dem letzten Griechenlandpaket erst mal Pressluft aus dem
schlimmsten EURO-Desaster genommen, aber damit gewinnt man nur ein
bisschen Zeit, maximal bis über die Wahl 2013 hinaus. Spätestens
dann ist man wieder da, wo man vor kurzem aufgehört hat: “Pleite
in Zeitlupe geht weiter“,
titelte etwa ntv-online und führt weiter aus: „...Auch
die Märkte trauen Griechenland nach der Umschuldung weiter nicht
über den Weg: Die Renditen der neuen Staatsanleihen, die
Griechenland im Tausch gegen seine alten Verbindlichkeiten ausgeben
will, haben gleich an ihrem ersten Handelstag schwindelerregende
Höhen erreicht und damit die Angst der Anleger vor einem
Staatsbankrott in der unmittelbaren Zukunft widergespiegelt. So lagen
die Renditen von Anleihen mit kürzeren Laufzeiten über denen mit
langen Laufzeiten. Die 2023 fällig werdenden Anleihen rentierten mit
über 19 Prozent, die 2042 fälligen Papiere dagegen mit rund 14
Prozent. Damit müsste Griechenland bei einer möglichen Rückkehr an
den Kapitalmarkt weiter horrende Zinsen für neue Kredite bezahlen –
aus der Schuldenspirale wird sich das Land so nur schwerlich befreien
können. ...“.
Natürlich
ist die BRD nicht nur die führende Wirtschaftsnation und
Zahlmeister, sie setzt die Maßstäbe auch wenn es darum geht, die
nächste Phase der finanziellen Verwerfungen in der Welt auf die
Schiene zu bringen. Und zwar nicht trotz, sondern weil es uns im
Verhältnis zu den Anderen, und zwar einschließlich der Weltmächte
USA und China, so noch verdammt gut geht. Denn schon seit letztem
Jahr laufen die Lohnrunden und die, sehr wohl zu Recht geforderten höheren Bezüge, werden im Gegensatz zu den Billionen der
Bankenhilfen direkt in den Markt eingeschleust. Und da schon in den
letzten zehn Jahren die reale Inflation regelmäßig alle
Lohnerhöhungen aufgefressen hat, treffen diese jetzt anstehenden Lohnzuwächse auf eine Industrie,
die seit ebenso langer Zeit eine Preisunterbietungsrunde nach der
anderen fahren musste. Und daher in etwa gleicher Höhe die steigende
Nachfrage mit steigenden Preisen einfangen wird. Denn nicht nur der
Bürger leidet unter steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, die Industrie hat es auch getan und konnte das nicht immer alles an die
Kundschaft weiter geben. Das wird sie aber dann tun, wenn die
Nachfrage anziehen sollte.
Aber
man sollte es betonen, es wäre einer der wenigen politisch gangbaren
Wege:
man steigere die Einnahmen der Schaffenden, der Rentner und
Pensionäre, aber auch der Bedürftigen ganz unten, und die Inflation
die dann folgt frisst die prinzipiell unbezahlbaren Schulden auf,
ohne vornehmlich die Massen zu verarmen. Das trifft dann vor allen
Dingen die Großanleger. Das Interesse der Investoren zielt natürlich
in die exakt gegenteilige Richtung. Die arbeitende Bevölkerung soll
auf biegen und brechen sparen und sich kasteien, damit die Vermögen,
die den Schulden exakt gegenüber stehen, ungeschmälert erhalten
bleiben.
Die Finanzlobby bemüht sich also tatkräftig ihre Politiker
zu überzeugen, das Sparen (der arbeitenden Bevölkerung versteht
sich) der einzige Weg aus der Krise wäre.
Also, so weiter machen wie bisher, pumpt die Investoren weiter auf,
und dann trifft es die Schwächsten in der Gesellschaft zuerst. Wenn
dann jedoch schließlich der Bürgerliche Mittelstand über die
Klinge springt, hat man aber die Revolution am Hals. Und die kommtdann meistens von ganz rechts: “...Neonazis
sind uns näher, als wir denken. Mit wachsendem Erfolg buhlen sie um
die Mitte
der Gesellschaft.
Wissenschaftler warnen schon länger davor, dass rassistische und
autoritäre Ideen dort auf wachsendes Wohlwollen stoßen. Immer
häufiger verdrängt aggressive Selbstbehauptung den
Gemeinwohlgedanken – oft auf Kosten von Ausländern, Schwulen,
Muslimen, Armen.
Noch
immer hält sich die Vorstellung, Neonazis seien nicht fähig, diese
soziale Erosion für sich zu nutzen – ein Trugschluss. Längst ist
ein intellektuelles Milieu entstanden, in dem rege über einen
zukunftsfähigen Rassismus diskutiert wird. Politikphilosophische
Zeitschriften bauen an Brücken zu Studenten und
Bildungsbürgern....Hinzu kommt: Die Grenze zwischen Demokraten und
Rechtsextremisten ist nicht überall dicht. Mancherorts schweigen
Presse und Politik noch immer lieber, als sich den Vorwurf
einzuholen, die eigene Region madig zu machen. Bündnisse aller
Demokraten scheitern viel zu oft daran, dass Konservative sich
weigern, mit Linken auf einer Straßenseite zu stehen. In Dresden
und
anderen Städten machten sich Nazis zunutze, dass manche Behörden
und Politiker in langhaarigen Alternativen das größere Problem
sahen als in diszipliniert auftretenden Rassisten....Wie weit die
Neonazis auf ihrem Weg in die Mitte schon gelangt sind, zeigt sich am
stärksten in strukturschwachen Gegenden des Ostens, wo nur mehr eine
Minderheit die gesellschaftlichen Zustände für verteidigenswert
hält.“
Dass die Wirtschaft gerade in der BRD so gut läuft liegt
wiederum daran, dass die Süd-EU, aber auch Andere, so unter
Spardruck stehen und ihre eigenen Wirtschaften abwürgen. Das gleiche
Sparen unternehmen wir in der BRD dagegen noch lange nicht, wozu
auch, es hätte sowieso keinen Zweck, und es erscheint ja auch nicht
nötig. Das wiederum bedingt aber gerade die Kapitalflucht aus den
Südländern, was sich wiederum in den irrwitzig explodierenden
Target2-Salden ausdrückt. Denn die Reichen der Schwachländer
überweisen ihr Geld in Richtung Deutschland; die dann schuldenden
Südbanken aber bezahlen ihre aus den Überweisungen resultierenden
Rechnungen nicht, weil niemand sie dazu zwingt, sondern die
Bundesbank erhält dafür nur niedrig verzinste und letztlich
wertlose Schuldscheine der EZB, die von den Südeuropäern niemals
mehr ausgeglichen werden können. Würde man eine Tilgung erzwingen,
dann müssten wir gleich wieder den selben Betrag als Rettungspakete
in die betreffenden Länder überweisen.
All
dieses Geld drückt nun aber in den BRD-Markt, und wird wenn damit
tatsächlich konsumiert wird, die Spirale der EURO-Inflation über
kurz oder lang in Gang setzen. Und müssen, denn die gigantischen
Schulden, unbezahlten Außenstände, Rettungspakete und Garantien,
„die niemals, oder höchst unwahrscheinlich, jemals gezogen
werden“, die sind niemals in heutigem Geldwert zu berappen. Und
dazu kommt nun noch die Hauptbeteiligung am ESM, der den sowieso
schon höchsten deutschen Beitrag nach geleisteter Unterschrift
faktisch und eigenmächtig in beliebige Höhen treiben darf, zumal
gerade die Betroffenen, ja die mit den fetten unbezahlten Rechnungen,
in dieser Selbstbedienungsbank die Mehrheit haben.
Nun
gut, von der Spitze des Eisbergs aus gesehen lässt sich das ganze
Desaster vorläufig noch mit vornehmer Distanz beobachten, jedenfalls
wenn man Augen und Ohren nicht zu weit aufmacht: „Auf
einer Stufe mit Peru und Vietnam: Der Sparzwang der Griechen lässt
ihre Wirtschaft zusammenbrechen. Die Wirtschaftsleistung sinkt einer
neuen Berechnung zufolge auf das Niveau von Entwicklungsländern....“.
Der Durchschnittsgrieche paddelt längst im eiskalten Wasser ums
nackte Überleben, die sowieso schon mageren Einkommen reichen nach
dem Sparzwang für die Investoren bei Vielen kaum noch fürs Essen.
Und so geht es nun weiter, Portugal, Spanien, Italien, usw.
Italien
ist etwas aus dem Fokus geraten, was Wunder, schließlich hat sich
Italien über den Target2-Trick genau im letzten Jahr mal eben 200
Mrd. von der BRD ausgeborgt. Ganz ohne Geschrei und ohne dass es
einer groß bemerkt hätte, und zeichnete damit allein für 40% der Bundesbankaußenstände die Verantwortung. Von Spanien stammt
etwa das gleiche Gemopse, allerdings über mehrere Jahre verteilt,
und so ist das Defizit der Spanier auch in diesem Jahr weit
kritischer als das gerade „sanierte“ Italienische.
Ähnlich
wie in Griechenland haben wir auch dort eine irrsinnige
Jugendarbeitslosigkeit ganz weit im zweistelligen Bereich, denn
gerade die nachkommende Generation ist schließlich dafür
vorgesehen, sich in das Vertrauen der internationalen Investoren zusparen : „...Nach
wochenlangem Drängen hinter den Kulissen erreichte die neu gewählte
konservative spanische Regierung, dass die Einsparungen in diesem
Jahr nicht mehr so hart wie nach dem ursprünglichen Plan ausfallen
müssen. Spanien argumentierte, die Wirtschaft rutsche 2012 in die
Rezession mit einem BIP-Rückgang von 1,7 Prozent.
...Ministerpräsident Mariano Rajoy wollte das Defizit deshalb nur
auf 5,8 Prozent drücken. Die Euro-Finanzminister rangen der
Regierung nun einen zusätzlichen Abbau von 0,5 Prozent des BIP ab.
Der Sparschritt von diesem auf das nächste Jahr muss dann aber
größer ausfallen als bisher gedacht....“.
Die
nächsten Schritte in den Abgrund sind nunmehr genauso vorher sag
bar, wie es die Pleite Griechenlands oder die Folgen der staatlichen
Übernahme privater Schulden in 2009 schon leicht zu prognostizieren
war. Wie bei jedem Kartenhaus liegt die Spannung natürlich darin,
dass man nicht so genau weiß, wie viele Stockwerke man noch
aufgetürmt kriegt, bevor das unvermeidbare Ende kommt.
Im
Moment gilt jedenfalls, dass wir es geschafft haben, noch ein
Stockwerk drauf zu legen: Hurra, wir leben noch.
Hallo Herr Genreith, mit Ihrer guten Analyse der Finanzkrise stimme ich weitgehend überein, allerdings erwarte ich die Pleite von Spanien und den Euro Austritt von Gr noch in diesem Jahr, weil dort tatsächlich die "Rechten" auf dem Vormarsch sind (Merke(l): € = Friedenswährung). Womit ich bei meinem Thema wäre: Die Blindheit der deutschen MSM auf dem linken Auge und falsche Toleranz gegenüber Radikalen scheint auch bei Ihnen eine gewissen Wirkung zu zeigen. -:)
AntwortenLöschenObwohl die Kommunisten ( insbesondere die russischen) weltweit wesentlich mehr Menschen als alle anderen "isten" umgebracht haben, kommt die Gefahr offenbar immer von rechts. Obwohl die Grünen ( vor 2007 ) den unteren Einkommensschichten wirtschaftliche Schäden wie kaum eine andere Partei verursacht hatten, könnte der nächste Kanzler Trittihn heißen. Auch erinnert sich in der MSM kaum jemand an die Konsequenzen der Politik eines gewissen Neville Chamberlain und sieht deshalb auch keine Parallelen zur - wie ich meine - dekadenten Toleranz gegenüber Islamisten. Der Großmufti von Saudi-Arabien hat gerade die Beseitigung aller Kirchen auf der Arabischen Halbinsel gefordert. Man stelle sich vor, der Papst würde etwas ähnliches verlautbaren!
Die EU wird von einer nicht gewählten Kommission verwaltet bzw. regiert (die EUSSR) und der Rechtsstaat langsam, aber stetig ausgehöhlt, aber die Gefahr kommt von rechts... Nicht von Kapstadt aus gesehen Herr Genreith. Sonnige Grüße!
Hallo Hr. Reinhard,
AntwortenLöschenVielen Dank für Ihren ausführlichen Beitrag.
Nun ja, ich fange mal an mit „...erwarte ich die Pleite von Spanien und den Euro Austritt von Gr noch in diesem Jahr,“. Prinzipiell müsste das so sein, das denke ich ebenfalls. Aber andererseits vertut man sich immer mit der Zeitschiene. Da werden hinter den Kulissen Klimm- und Winkelzüge gemacht um das Datum des GAU's möglichst über die Wahlen in 2013 hinaus zu schieben. Besonders eben über die unsäglichen Target2-Kredite, deren Volumen schon die Rettungspakete übersteigt und bis 2013 wahrscheinlich die 1000-Mrd. Marke knackt.
„Die Blindheit der deutschen MSM auf dem linken Auge und falsche Toleranz gegenüber Radikalen scheint auch bei Ihnen eine gewissen Wirkung zu zeigen.“, naja im Grunde genommen ist es ziemlich egal woher das Chaos und evtl. die Diktatur im Gefolge kommt. Der Unterschied ist mehr Geschmackssache.
Die „falsche Toleranz“ ist allerdings zweischneidig. Denn es sind ja nicht nur die Radikalen auf der Strasse, die die Demokratie gefährden, es sind vorallen Dingen die „stillen“ Radikalen, denen jedes Mittel Recht ist, alle Einnahmen nach oben und alle Kosten nach unten zu schieben. Es ist ganz klar, dass das nicht auf Dauer gut gehen kann, es muss dann zu einem Ausbruchversuch des Durchschnitssbürgers kommen.
Und da glaube ich eben nicht dass dieser irgendwann fällige Ausbruch von links kommt, dazu ist der Deutsche viel zu konservativ. Er wird wieder aus der Mitte und dann nach rechts kommen. Natürlich kann man sich da irren, aber es war eigentlich schon immer so in Deutschland. Das einzige Linksregime war schließlich nur wegen der sowjetischen Besatzer überhaupt möglich gewesen, und wäre ohne militärische Gegenwehr schon in den 50er-Jahren beendet worden. Zudem ist die „Linke“ schon längst bügeltrocken, und gehen im Prinzip genau den Weg, den auch die Grünen gegangen sind: Von der Basisopposition hin zur „grünen FDP“ und Ökoindustrie-Lobby-Organisation. Bei den Linken wird’s dann vielleicht eine Gewerkschaftslobby werden, aber die hat die BRD, nach dem Union und SPD quasi ununterscheidbar geworden sind, auch wieder nötig.
„Obwohl die Kommunisten weltweit wesentlich mehr Menschen .. umgebracht haben, kommt die Gefahr offenbar immer von rechts.“. Nun, Kommunisten? Ich würde sagen, gerade Stalin war ein klarer Faschist, Personenkult etc. pp. alles inbegriffen. Es kommt, wie bei jedem Produkt mehr darauf an, was in der Verpackung drin ist und nicht was drauf steht. Worte sind da eher Schall und Rauch. Kommunistische Regime im übrigen haben meiner Ansicht nach in Deutschland (ohne äußeren militärischen Druck) gar keine realistische Chance, allem Geschrei zum Trotz. Die historisch begründeten allgemeinen Aversionen und Reflexe sind dafür hier viel zu stark.
„...Obwohl die Grünen ( vor 2007 ) den unteren Einkommensschichten wirtschaftliche Schäden wie kaum eine andere Partei verursacht hatten, könnte der nächste Kanzler Trittin heißen...“, Yep, da muss ich Ihnen zustimmen, da sehe ich auch viel mehr Wahrscheinlichkeit drin. Und auch stimme ich Ihnen zu, was die wirtschaftlichen Schäden angeht, denn wirklich effektive Umweltpoltik ist bei den Grünen längst durch grün getünchten Industrielobbyismus ausgetauscht worden: E-Auto, Windkrafträder, Flaschenpfand, Zwangskanalsanierung und Zwangsdämmung von Bauten, etc. pp., da findet man so schnell kein Ende.
(...Fortsetzung nächster Kommentar)
„....und sieht deshalb auch keine Parallelen zur - wie ich meine - dekadenten Toleranz gegenüber Islamisten.“. Auch da haben Sie nicht ganz unrecht. Religös-motivierter Radikalismus, egal ob islamistisch, christlich oder jüdisch, ist im Grunde genommen noch penetranter und gefährlicher als politisch untermauerter Radikalismus. Aber natürlich hat dieser religiöse Wahnsinn Methode und ist überall politisch fest verankert (Arabien, USA, Israel,...). Etwas wirklich effektives dagegen zu unternehmen stösst daher auf massivsten Widerstand von wirtschaftlich und militärisch bedeutsamen Nationen. Man denke nur, als relativ harmloses Beispiel, an die Reaktionen im Konflikt Fankreich-Türkei wegen des Armenier-Holocaust-Gesetzes. Die islamische Türkei hat sich sofort auf die Hinterfüße gestellt und Frankreich hat ganz kleinlaut das Gesetz wieder in die Tonne getreten. Da spielen im Hintergrund viel zu viele wirtschaftliche und militärische Interessen eine Rolle. Das ist der eigentliche Grund, warum in dieser Richtung so wenig passiert.
AntwortenLöschen„...Die EU wird von einer nicht gewählten Kommission verwaltet bzw. regiert (die EUSSR) und der Rechtsstaat langsam, aber stetig ausgehöhlt, aber die Gefahr kommt von rechts...“. Auch da muss ich Ihnen im Grundsatz zustimmen. Aber die „EUSSR“ ist ja nicht wirklich „links“. Sie ist ausgesprochen rechts-bürgerlich, denn eine gezielte Umverteilung nach unten findet dort überhaupt nicht statt. Das sieht man schon daran, dass man dem Bürger, Wähler und Schaffenden die unglaublichsten Kreditschulden in die Schuhe schiebt. Eine ständig steigende Bedienpflicht auf faktisch ewige Zeiten, für Schulden die er selbst nie gemacht hat (ganz zu schweigen von den Kindern und Enkeln dieser), und von denen er gar nicht, und wenn, dann nur in sehr viel geringerem Masse, profitiert hat. Man unternimmt mit größter Chuzpe wirklich alles um zu verhindern, dass aus Multimillardären arme Multimillionäre werden, auch und gerade um den Preis, die Demokratie mittelfristig komplett über Bord zu werfen. Das sind die wahren Radikalen, und auch da gibt es wie immer eine Reihe dummer Mitläufer und einige Wenige, aber Bedeutsame, denen für die eigene Macht eben jedes Mittel und jeder Preis recht ist.
Also dann, ebenfalls zur Zeit sonnige Grüße aus der Mitte Deutschlands nach Kapstadt.