Dienstag, 22. April 2014

Wer bietet mehr Weniger – Rente mit 65, 70, 80, 90?

Oster-Eier sind ja dafür verschrien, dass sie angeblich aufgrund ihres Colesteringehaltes die Hirnarterien verstopfen. Ich weiß nicht ob die Heroen der heutigen Leitartikel zu viel davon genossen haben. Es wäre immerhin keine Schande wenn man nur etwas krank ist. Oder dumm oder dreist oder beides, wo bei ich nicht so sicher bin ob das irgendwie moralisch zu verdammen wäre. Das das EU-Parlament und seine Bürokraten nun auffällig oft seltsame Vorschläge macht, sei es Glühbirnenverbote, Staubsauger entkräften oder Kaffemaschinen-Automat-nach-5-Minuten-Abstellungs-Maschinen zu entwerfen, was ja damit zu entschuldigen ist, dass das Parlament gegenüber der nicht direkt gewählten EU-Kommission ehedem nichts zu sagen hat und man daher diesen Königen eben die richtig große Politik überlassen muss.

EU-Kommissar Oettinger und Ökonomen plädieren für Rente mit 70


Aber manchmal dürfen die unteren EU-Sprachrohre, selbst wenn sie völlig fachfremd sind, wenigstens die Steilvorlagen für die richtiggroße Politik liefern: „Schwarz-Rot führt die Rente mit 63 ein. EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hält die Pläne aber für einen schweren Fehler. Er will das Renteneintrittsalter deutlich erhöhen. ...Ökonomen unterstützen Oettingers Forderung. "Es ist richtig, dass sich EU-Kommissar Oettinger die Forderung nach einem allgemeinen Renteneintritt ab 70 zu eigen gemacht hat", sagt Klaus Zimmermann, Chef des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA). "Mit der Rentenparty, die die deutsche Bundesregierung gerade auf Kosten der jungen Generation vorbereitet, gibt Deutschland in Europa seinen Anspruch auf Führung in rentenpolitischen Zukunftsfragen auf." …."Durch die steigende Lebenserwartung und die demografische Wende ist die Frage der Rente mit 70 unausweichlich", meint auch Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Wegen der Alterung der Gesellschaft müsste die heute jüngere Generation in Deutschland entweder später als mit 67 in Rente gehen können, höhere Beiträge zahlen oder eine geringere Rente erhalten.... In die gleiche Kerbe schlägt auch Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln). "Das Problem der Fachkräftesicherung bei Gesundheit, Bildung, und mathematischen und ingenieurwissenschaftlichen Berufen kann nur gelöst werden, wenn das Rentenzugangsalter steigt", sagt Hüther. Zuwanderung, ein niedrigeres Berufseinstiegsalter und eine geringere Teilzeitquote allein würden nicht reichen.“


Immerhin gibt es, ohne auch nur Ansatzweise den Kern der Sache zu treffen, ein bisschen contra: „...SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi erklärte.."Herr Oettinger wäre gut beraten, sich auf die wichtigen energiepolitischen Fragen Europas zu konzentrieren, damit hat er wahrlich genug zu tun." Die wirtschaftspolitische Führungsrolle Deutschlands in Europa könne nicht darin bestehen, permanent über ein höheres Renteneintrittsalter zu reden. "Wir müssen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen länger arbeiten können", sagte Fahimi. .....Gewerkschaften halten zudem das Argument vieler Ökonomen, dass ein höheres Renteneintrittsalter wegen der demografischen Entwicklung unumgänglich sei, für nicht stichhaltig: Sie argumentieren, das Rentensystem könne trotz der Alterung der Gesellschaft finanziert werden, weil die Produktivität der Arbeitnehmer steige – und sie deshalb in der Lage seien, mehr Rentner finanzieren zu können.“

Aber auch diese Einwände sind nicht zielführend: Denn erstens ist die SPD Behauptung man müsse nur die „Voraussetzungen dafür schaffen, dass Menschen länger arbeiten können“ ein schlechter Witz, wenn man bedenkt dass Arbeitssuchende über 58 Jahren gar nicht mehr offiziell gezählt werden, da sie, seltsam dreiste Logik, nicht mehr vermittelbar seien. Das Argument der Gewerkschaft klingt schon ein bisschen besser,ist es aber auch nicht: Ein Blick in die Statistiken würde genügen um zu sehen, dass der Produktivitätsgewinn seit Jahrzehnten nicht mehr weitergereicht wird. Während die Produktivität seit Mitte der 90er Jahren um mehr als 20% gestiegen ist, ist die Bruttolohnsumme in Relation zum BIP aber gesunken. Anders gesagt, bei einer Lohnsumme die in der BRD etwas mehr als 1500 Mrd. Euro pro Jahr beträgt, werden also inzwischen mindestens rund 300 Mrd.€ pro(!) Jahr den Arbeitnehmern vorenthalten und von wenigen Händen einkassiert. Da liegt dass Problem der fehlenden Renten: Dass man nicht da kassiert, wo der Gewinn ist, sondern da wo man meint sowieso alle Probleme und Lasten abladen zu müssen. Das hat erstaunlicherweise noch nicht einmal die Gewerkschaft begriffen.

Nun,um es ohne Umschweife zu sagen: Es gibt und gab auch in den letzten Jahrzehnten, nie irgendeinen zwingenden Grund dafür die Rentenbeiträge zu erhöhen, noch die Rentenbezüge zu erniedrigen, noch das Renteneintrittsalter in die Höhe zu schrauben.

Wieso? Ganz simpel: Das BIP in der BRD ist seit jeher ständig inflationsbereinigt pro(!) Kopf gestiegen. Praktisch jedes Jahr, vom Baby bis zum Greis, ungeachtet des Standes und ob mit oder ohne Arbeit. Aber die Lohnsumme anteilig am BIP, ja diese ist immer weiter gefallen. Irgendwelche Netto-Lohnerhöhungen, so es sie denn überhaupt gibt, ändern daran wiederum nichts weil sie immer weniger trifft, weil die explodierte Produktivität weniger Kräfte benötigt. Der Produktivitätsgewinn aber wird von Unternehmen und Banken einkassiert und inzwischen im Volkswirtschaftlichen Durchschnitt kein bisschen mehr weiter gegeben.

Es ist der Produktivitätsgewinn durch zunehmende Mechanisierung und Digitalisierung, den man gründlich abschöpfen müsste, um dass vehement zunehmende Verteilungsproblem zu entkräften. Solang man aber Steuern und Abgaben aller Art fast ausschließlich aus Lohn und Verbrauchssteuer kassiert, ist das Problem nur dadurch „behebbar“ dass man die Renten immer weiter kürzt bis am Ende zwar die höher gewordenen Beiträge immer noch existieren, die Auszahlungssumme aber lächerlich wird. Und die berühmte Alterspyramide spielt dabei überhaupt keine Rolle solange das BIP nicht kleiner wird! Es ist ein reines Scheinargument um vom eigentlichen Problem, das ein pures Verteilungsproblem ist, abzulenken. Das ist in der Tat nun dreist oder dumm oder beides. Dumm wenn man es nicht sehen kann oder will, dreist wenn man darum weiß und nicht vehement darauf hinweist.

Aber vielleicht sollte man die Dinge besser in einer einfachen Parabel erläutern (Die folgende Geschichte ist natürlich frei erfunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und im schlimmsten Falle unvermeidlich):

Das Märchen vom dreisten Bauern, der Dreschmaschine und dem saublöden Öding


Stellen Sie sich vor, sie leben wie früher auf einem Bauernhof. Na ja, das war früher anders als heute, da lebten drei Generationen einträchtig zusammen und erarbeiteten gemeinsam ihre Lebensgrundlage. Nun, sagen wir da sind nun neben dem Bauern noch 12 Leute und die arbeiten und ackern tagtäglich mit ihren Händen und das Ergebnis wird am Ende einträglich verteilt. Die die noch nicht oder auch nicht mehr arbeiten können, werden natürlich mit versorgt. Ehrensache und Anstand nannte man das. Und alle sind auch satt und recht zufrieden.


Nun kommt der Bauer auf die naheliegende Idee, einen Trecker anzuschaffen. Damit wäre nun, sagt er, mehr zu erzeugen und man müsste sich auch weniger die Hände schmutzig und den Buckel krumm machen. Gesagt, getan. Das mit dem Trecker funktioniert prima, der Hof wirft tatsächlich 20% mehr ab. Was nun mit dem, neudeutsch: Produktivitätsgewinn, anfangen? Nun, es könnten einfach alle 20% weniger arbeiten, bei gleichem Wohlstand. Oder alle arbeiten genauso viel wie vorher bei einem fünftel mehr Wohlstand, einschließlich der kleinen und Alten natürlich. Alle wären so oder so 20% besser dran.

Das ist dem Bauer aber gar nicht recht, denn schließlich hatte er ja diese Superidee, und er setzt im Familienrat, wo er zufälligerweise natürlich auch noch den Vorsitz hat, sein viel schlaueres Wirtschafts-Modell durch: "Nun 20% von zwölf, äh, das sind ja genau 2,4 Personen. Also wir machen dass ganz einfach: Erstmal brauchen wir 2 Arbeitskräfte weniger, schmeißen wir also die beiden Schwächsten raus, die liegen uns sowieso nur auf der Tasche. Mit der halben Portion von 0,4 Arbeiter kann ich eh nichts anfangen, da gebe ich euch allen eine Lohnerhöhung, äh natürlich nur den 10 übrigen, von 0,4/10, mhm, dass sind satte 4% Lohnerhöhung, was meint ihr!".  "Super" schreien alle, außer natürlich die beiden Gelackmeierten, aber die sind eh zu schwach und nicht mehr in der Lage laut genug zu jammern. Aber immerhin, der Bauer hat natürlich ein großes Herz: "Nun ja für die zwei da müssen wir auch noch was tun, also sagen wir die Hälfte von den 4% die gebt ihr alle als Umlage für die beiden da hinten ab, dass nennen wir jetzt einfach mal Rente. O.k. 2% mal 10 gibt wieder 20% eines Lohnes, also kriegen die beiden jetzt ein Rentenniveau von satten 10% fürs glatte Nichtstun! Wenn das nun keine Großzügigkeit ist!". "Super" sagen wieder alle, was für einen genialen und großartigen Bauern wir doch da haben!

Dasselbe passiert dann im nächsten Jahr, der Bauer hat eine Mähmaschine gekauft, wieder 2 Arbeiter weg, nun haben wir schon 40% mehr Produktion, aber 4 Rentner, oder Arbeitslose dass klingt besser, zumindest wenn man die schlaue Verteilungsgerechtigkeit des dreisten Bäuerleins rechtfertigen will. Also dann noch 8 Arbeiter und eben das Bäuerlein. Die 8 Arbeiter verdienen nun insgesamt etwa 4% mehr und sind überglücklich. Der Bauer aber kassiert nun rund 90% des Zugewinns und die vier Gelackmeierten, na eben Arbeitslose oder Rentner wenn sie denn so wollen, die sind bei 14% ihres alten Niveaus angelangt. Jawohl, 14% und nicht 10, denn der Hof wirft ja tatsächlich nun weit mehr ab, sein BIP ist auf 140% geklettert. Und schön, nein wirklich genial, für das schlaue Bäuerlein: für den Unterhalt der jetzt 4 Arbeitslosen kommt nicht er, der ja den absoluten Löwenanteil des Gewinnes einkassiert hat, auf, sondern die acht Deppen die noch Arbeit haben berappen dass jetzt! Genau die, die sich gerade diebisch über ihre paar lumpigen Prozentchen freuen. Und von nun an bei jedwedem finanziellen Problem im Laden auf die angeblich faulen Arbeitslosen oder völlig unnützen Rentner rumhacken.

Was das Bäuerchen umso mehr freut, denn jetzt kann er auch noch eine Dreschmaschine durchsetzen. Das Bäuerchen hat es natürlich jetzt nicht mehr nötig sich einfach nur „Der Bauer“ zu nennen, sondern er nennt sich jetzt „Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Bäuerchen zur Zukunft der Arbeit und Wirtschaftsforschung“. Und er muss sich auch nicht mehr selbst erblöden, sondern kann es sich leisten einen der vier "Taugenichste" auszuwählen um die frohe Kunde zu verbreiten. Er wählt den dümmsten, den Öding, der ist mal in den Jaucheteich gefallen und seitdem ein bisschen pflegebedürftig, aber ansonsten immer fromm und ganz, ganz lieb gewesen. Der darf nun den Schmäh vortragen. Die Begründung ist seinem Volke, ja Familie war einmal, nun ganz einfach beizubringen: Da ja die Kosten für die Arbeitslosen nun so sehr auf den Untertanen drücken würden, könne nur eine weitere Produktionssteigerung, ja weiteres Wachstum, helfen! Natürlich hat er nicht vor den schönen Gewinn gleichmäßig zu verteilen, so blöd ist er ja nun wirklich nicht.



Die Dreschmaschine bringt also auch wieder ihre 20% BIP Zuwachs, die er sich in die Tasche steckt, abzüglich ein bisschen Lohnerhöhung für die nun nur noch 6 Arbeiter die jetzt für die Versorgung von 2 weiteren Rentnern/Arbeitslose aufkommen müssen. Also 6 für 6? Das geht doch nicht meint da der Öding, und rechnet den verblüfften Restarbeitern vor, dass um diese Lasten zu stemmen, da die faule Rentner ja auch einfach nicht schnell genug sterben wollen, doch von nun an länger zu arbeiten und obendrein noch etwas mehr von ihrem Lohn für die da unten zurück zu legen. Die 6 Arbeiter rechnen nach so gut sie können, und das war ja noch nie allzu viel, und kommen zu dem absolut überzeugenden Ergebnis das der Öding wohl oder übel recht haben müsse.

Da holt der Bauer, Verzeihung Direktor, den Öding in einer stillen Stunde bei einer Flasche Bier zu sich und lobt: Also Öding, du bist ja wirklich ein dreistes kleines Arschloch mein Volk so sauber über den Tisch zu ziehen, supi, dass hätte ich dir ja gar nicht zu getraut! Nein sagt der Öding, "ich bin sogar ein saudummes dreistes asoziales Arschloch, weil ich nicht nur fromm bin sondern das Ganze sogar erzählt habe ohne es zu durchschauen und Dir nur in deinen fetten Arsch kriechen wollte.". "Und deswegen passen wir beide so gut zu einander", meinte der Bauer da! Und so wurden die beiden ein glückliches und immer reicheres und reicheres Paar.

Aber selbst das Volk war total zufrieden mit den immer gleichen, so schön unwiderlegbaren, Rechnungen die ihnen ihr Chefökonom Öding und die zunehmend vielen Bäuerchenvertreter auftischten. Und weil die so schlau sind und ihnen auch immer gleich die beruhigende Lösung auf die eigene Lohnrechnung präsentieren können, wählten sie diese auch noch in sämtliche Parlamente, auf dass die Erkenntnis des Wachstumszwanges auch niemals in Zweifel gezogen würde: So wie die Oma mit ihren 95 Jahren, die statt dankbar über ihre Rente fürs Nichtstun zu sein, in ihrer Umnachtung ständig davon faselte, dass das Ganze doch nur ein einfaches Verteilungsproblem wäre. Schließlich könne man ein ständig steigendes BIP doch nicht für Sparzwänge bei den kleinen Leuten haftbar machen, man könne doch einfach gerecht verteilen indem man genau bei denen kassiert, die den ganzen Produktivitätsgewinn eingesackt haben. Ach wie dumm und verbohrt doch alte Menschen sein können. Da musste das ganze Volk nun wirklich den Kopf schütteln.

Aber der Bauer wurde nervös und fragte den Öding, ob man dem Volke denn den selben Mist immer wieder erzählen könne, schließlich wäre er mit seinem Hof ja irgendwann am Boden der Jauchegrube angelangt. Kein Problem meinte da der manchmal gar nicht so saublöde Öding, "dann machen wir einfach alle Zäune um den Hof auf!". "Jetzt bist du aber wahnsinnig" meinte der Bauer zunächst, aber der gar nicht so blöde Öding fuhr fort: "Iwo, wir machen mit den anderen Bäuerlein, die noch nicht soweit sind, genau denselben Mist, also Wachstum, und kassieren das nochmal ganz groß ab, gell.". "SUPI", fand der Bauer, und "da können wir noch ganz andere Ausreden finden, denn Zäune die einmal offen sind die kann man ja gerechterweise nicht wieder zu machen. Das werden auch unsere Völker anerkennen müssen, denn die können ja rechnen!". "Und auf die Oma hört dann auch keiner mehr", fügte der Bauer flugs hinzu. Jaja, und da brüllten und bogen sich die beiden vor Lachen dass es weithin erschall und die Tränen des Glücks nur so flossen.

Und so wurden das Bäuerchen und der Öding noch viel glücklicher, gründeten das Weltbäuerlein Forum in Dawosvielmistgibt, in den schönen Bergen bei den sieben reichen Zwergen, wo sie sich nun jedes Jahr mit allen Bäuerlein und ihren Ödings trafen um neue bunte Supi-Ideen auszubrüten. 

Und wenn Sie inzwischen nicht gestorben sind, dann öden sie heute immer noch!



P.S.: Wer das kleine Beispiel konkret gerechnet sehen möchte, dafür habe ich eine kleine Excell-Tabelle angefertigt. Nach drei Runden steigern die Arbeiter tatsächlich ihren Lohn um "satte" 6,12% der schlaue Bauer dagegen um 695%. Hätte man das alte Verteilungsmodell beibehalten dann hätten alle(!) inklusive der Rentner und Arbeitslosen dagegen 60% mehr. In der kleinen Tabelle sieht man auch sehr schön was eine "Alterspyramide" ist und dass sie rein gar nichts mit der Rentenproblematik zu tun hat. Wer will kann ruhig realistischere Daten setzen, so etwa mehr als die jeweils 4%/2=2%-Umlage usw. Viel Vergnügen.

16 Kommentare:

  1. "Nun,um es ohne Umschweife zu sagen: Es gibt und gab auch in den letzten Jahrzehnten, nie irgendeinen zwingenden Grund dafür die Rentenbeiträge zu erhöhen, noch die Rentenbezüge zu erniedrigen, noch das Renteneintrittsalter in die Höhe zu schrauben."
    Sehr wahr!
    Leider merken die meisten auch nach mehr als drei Jahrzehnten immer noch nicht, dass man einem Klassenkampf, der einem derat penetrant von oben aufgezwungen wird, nicht ausweichen kann. Bin mal gespannt wie weit man damit in diesem Saustall noch gehen kann und will.

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  2. Gut erzählt, schlechtes Beispiel gewählt!
    Es stimmt, dass vom Produktivitätszuwachs immer weniger beim breiten Volk ankommt (allerdings ist hier noch die Frage zu klären, wem der Lohn aus geistigem Eigentum -"Erfindung, die zu Effizienzsteigerung führt - gehört und wie lange dieser Lohn ausschließlich den Erfindern/Entdeckern gezahlt werden soll.
    Weiterer Punkt zur Kritik am Beispiel: Ich bin froh, dass wir (1. Welt) es vom Primärsektor in den Sekundär- und Tertiärsektor geschafft haben. Ein Leben als Knecht auf dem Bauernhof im 19. Jahrhundert möchte ich nicht mehr führen, Fortschritt muss möglich sein, die Frage der Verteilung sollte aber geklärt werden.
    Ein böser Punkt ist hier zweifelsfrei die Frage der Vererbbarkeit von Besitz, der wahre Liberale - den es in Deutschland so nicht gibt - tritt für eine 100%-ige Erbschaftsteuer ein, was dann wieder für die Menschen abgesehen von ungleicher Erziehung und Bildung zu einer annähernden Chancengerechtigkeit führen würde
    Gruß aus Köln
    Jürgen M.

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    1. Hallo Jürgen,

      Zitat: „Es stimmt, dass vom Produktivitätszuwachs immer weniger beim breiten Volk ankommt allerdings ist hier noch die Frage zu klären, wem der Lohn aus geistigem Eigentum -"Erfindung, die zu Effizienzsteigerung führt - gehört und wie lange dieser Lohn ausschließlich den Erfindern/Entdeckern gezahlt werden soll.“

      Natürlich, besonderer Lohn für besondere Leistung muss es immer geben. Das ist auch gerecht, wobei lediglich die Frage nach dem wie viel und wie lange strittig sein mag.

      Zitat: „Ich bin froh, dass wir (1. Welt) es vom Primärsektor in den Sekundär- und Tertiärsektor geschafft haben. Ein Leben als Knecht auf dem Bauernhof im 19. Jahrhundert möchte ich nicht mehr führen, Fortschritt muss möglich sein, die Frage der Verteilung sollte aber geklärt werden.“

      Auch am Fortschritt gibt es wenig zu rütteln, aber natürlich an der fairen Verteilung des Gewinnes. Und nur darum ging es mir in dem Beispiel.

      Zitat: „Ein böser Punkt ist hier zweifelsfrei die Frage der Vererbbarkeit von Besitz, der wahre Liberale - den es in Deutschland so nicht gibt - tritt für eine 100%-ige Erbschaftsteuer ein,…“.

      In der Tat ist dieser Punkt einer der heftigsten und am schwierigsten zu lösen.Denn die finanziellen Ungleichgewichte lassen sich im Prinzip durch einen Federstrich (unparitätische Währungsreform) lösen. Die durch (insbesondere Grundbesitz) sächlichen Besitz fest gezturrten Ungleichgewichte lassen sich bislang praktisch nicht durch eine einvernehmliche Besitz- und Landreform, sondern nur durch wiederkehrende Revolutionen, Umsturz und Kriege „lösen“. Und davon haben wir ja jetzt, und genau aus diesem Grunde, ja reichlich. Und das ist erst der Anfang, dass wird in der kommenden Generation noch zur Apokalypse anschwellen.

      Mit besten Grüßen, Heribert Genreith.

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  3. Wie beknackt, weil an den Haaren herbei gezogen, die Diskussion ist, zeigt auch die Tatsache, dass bei der Rentenversicherung, wie bei den uebrigen Sozialversicherungen auch, der obere Teil der Einkommenspyramide aussen vor ist. Dafuer sorgen im wesentlichen Beitragsbemessungsgrenzen und die Ausklammerung von Kapitaleinkuenften. D.h. die deutsche Rentenversicherung ist eine Veranstaltung die die Verteilung zwischen Arbeitenden und ehemals Arbeitenden regelt. Und dies relativ effizient. Das gilt sogar auch dann, wenn man die steuerfinanzierten Bundeszuschuesse zur Rentenversicherung hinzuzieht.
    Ergaenzend und unterstuetzend zum Artikel:
    www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/071128_mackenroth.pdf
    Wenn man diesen Ansatz etwas weiter denkt, dann kommt man sehr schnell dahinter, dass die I=S Nummer der VWL ein ganz schraeges Ding ist, die durch eine merkwuerdige Vermauschelung von Real- und Finanzsphare den Blick fuers wesentliche (wenn man das Produktionsproblem als geloest betrachtet), naemlich das Verteilungsproblem, verstellt.

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    1. Ja genau, der Mackenroth zeigt das ganz richtig auf: Ob Umlageverfahren oder ob Kapitalgedeckte Rente, es läuft immer auf dasselbe hinaus: Die aktuell Arbeitenden müssen die Renten berappen. Das ist auch sonst ganz klar: Denn Geld ist kein Wert, sondern ein Anspruch auf Wert. Ansprüche kann man sparen, aber Werte (also BIP) eben so gut wie nicht. Gemeinhin wird der Unterschied zwischen Wert und Anspruch auf Wert eben nicht wahrgenommen, das Geld wird fälschlich als Wert geheiligt, was es gar nicht ist. Und die I=S Rechnung ist tatsächlich Unfug, denn es gilt im Prinzip, dass zum Sparen natürlich derZins hinzugehört! Also (hier steht I0 für die übliche Auffasung ohne Zinz) es ist I0=S+Z und daraus folgt S=I0-Z=I (das muss man natürlich differnziell d/dt sehen, d.h.a lle wachsen in der Summe, aber nicht gleichmässig. Wenn erst mal zuviel angespart ist, sinken die Investitionen aufgrund der Zinslast relativ zum BIP, und genau den Effekt haben wir etwa seit 2000. Die Wirtschaft stagniert oder sinkt dann (solange man nicht im Ausland schwächere Konkurrenten wegschubsen kann wie die BRD). Beste Grüße, Heribert.

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    2. Nun schauen Sie mal wie eine typische “fachkundige” Erwiderung, hier am Beispiel PKV vs. GKV, aussieht:

      http://www.wip-pkv.de/uploads/tx_nppresscenter/Alterungsrueckstellungen_in_der_PKV.pdf

      Da zieht es einem die Socken aus. Wenn eine solche Sichtweise die Grundlage von Wirtschaftspolitik im allgemeinen ist, dann ist alles was in diesem Blog immer wieder und vollkommen zu Recht kritisch beleuchtet wird, eine logische Konsequenz.
      Dann ist das Anhaeufen exzessiver monetaerer Ueberschuesse in den Haenden weniger genauso unausweichlich, wie das Verdoedeln dieser monetaeren Ueberschuesse auf den internationalen Finanzmaerkten bzw. den Casinos in New York und London. Und dann ist das daraus resultierende massive Zurueckbleiben der deutschen NIIP hinter den kumulierten Ueberschuessen der Beleg dafuer
      wie verfehlt dieses “wirtschaftliche Verstaendnis” und die darauf aufbauende Wirtschafts- und Fiskalpolitik ist.
      http://www.querschuesse.de/deutschland-nettoauslandsvermoegen-bei-1324-mrd-euro/

      Viele Gruesse, GeorgT

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    3. Und was das Geld betrifft, sind wir uns vollkommen einig. Geld ist eine zur Umlauffaehigkeit veredelte Forderung. Nicht mehr und nicht weniger. Und zur Durchsetzung einer Forderung gehoert immer Macht, das darf man nie vergessen, wenn man eine solche im Zuge einer schuldbefreienden Zahlung im Austausch fuer eine reale Arbeitsleistung akzeptiert. Wenn man also am kurzen Ende des Hebels sitzt, z.B. als freier Lohnarbeiter, und sich darauf einlaesst zu arbeiten, um so Forderungen z.B. fuers Alter zu horten, ist man denjenigen, die dieses "Sparen" predigen, schon auf den Leim gegangen. Denn das, was es fuer diese Forderungen in Zukunft gibt, entscheiden diejenigen, die am langen Ende des Hebels zu Hause sind. Die Illusion, in einer sog. Demokratie seien die freien Lohnarbeiter aufgrund der Mehrheitsverhaeltnisse am langen Ende des Hebels, darf man sich nach fast vier Jahrzehnten Restauration neoliberaler Praegung getrost abschminken. Denn wie sagte der alte von Brauchitsch noch so schoen in einem Interview zur Flickaffaere: "Die Politiker haben uns klar gemacht, dass sie Geld brauchen, um zu funktionieren. Wir haben es ihnen gegeben." In braunen Tueten frisch geschoepft von den Bankstern seines Vertrauens ;-).
      http://www.zeit.de/2000/18/200018.5._gewalt_.xml

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    4. HI,

      Ja das KV und PV paper ist wieder mal echt lustig: Auf Seite 11 wird die statische und unvollständige Gleichung Y=C+S aufgemacht, worauf man dann in der Folge den ganzen Unfug aufbaut. Um dann später den Mackenroth damit zu kritisiseren, dass er ja nur statische Gleichungen verwenden würde. SUPI sagt da das Bäuerchen.... natürlich hat man bei der eigenen statischen Gleichung die Zinsen der Kapitalwirtschaft völlig unterschlagen. Es gilt natürlich zumindest Y=C+S-Z, und das ist immer noch statisch und unvollständig, aber schon besser. Richtig muss man es natürlich als gekoppelte Differentialgleichung von Y und(!) K aufziehen, wie das geht habe ich ja gezeigt. Es Uniökonomen beizubringen ist aber gar nicht so einfach, da die regelmäßig noch nicht einmal den prinzipiellen Unterschied zwischen Analytik und Statistik kennen.

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  4. Lieber Herr Genreith,

    ich habe noch ein Problem mit dem Beispiel. Wenn zu zwölft und mit Traktor ein BSP von 120 erreicht werden kann, dann liegt doch das BSP wieder bei 100, wenn er zwei Arbeiter entlässt. Müsste in Ihrer Tabelle bei B5-B7 nicht dann überall 100 stehen? Die Einkommenssteigerung des Bauern läge dann nur noch bei 275%.

    Sers A.M.

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  5. Hallo Sers,

    Zitat: "Wenn zu zwölft und mit Traktor ein BSP von 120 erreicht werden kann, dann liegt doch das BSP wieder bei 100, wenn er zwei Arbeiter entlässt.". Nein, da liegt ja gerade das Problem der Zunehmenden Produktvität: Er schafft nun 120% mit nur 10 Arbeitern. Nur mal asl Beispiel:Eine Baugrube wurde früher von 10 Arbeitern mit de Schippe in einer Woche ausgehoben, heute schafft ein Baggerführer zwei solcher Gruben an nur einem Tag. Das nennt man eben Produktivitätssteigerung, d.h.mit weniger Arbeitskraft mehr zu schaffen.

    Mit besten Grüßen, Heribert Genreith.

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  6. Hm. Mit 12 Arbeitern schafft er 100 . Dann kauft er den Traktor und käme auf 120 BSP. Wenn er nun 2 entlässt und die 0,4 in Gehalt steckt, dann landet er doch wieder bei 100 BSP.

    Beste Grüße A.M.

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  7. Ich versuche es noch einmal anders: "Er schafft nun 120% mit nur 10 Arbeitern", dann würde er doch mit 12 MA 144% schaffen. Die Produktivitätssteigerung des Traktors wäre dann doch 44%. Mit Mähmaschine und 12 MA läge das BSP bei 210% und mit Drescher und 12 MA bei 320%. Mit den vereinbarten Gehaltserhöhungen würde der Bauer doch viel mehr verdienen, wenn er keinen entlässt.

    Grüße A.M.

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  8. Na, das Problem liegt nur beim „wording“. Anfangs werden Werte in Höhe von 100 (BIP) mit 12 Arbeitern geschafft, die Produktivität ist damit 100/12 = 8,3 ; mit Trecker Werte 120 mit 10 Arbeitern, Produktivität also 12. Weiter mit 140 und Prod. 17,5 und 160 und Prod. 26,7.
    Hätte der Bauer das alte soziale System behalten, wären die Werte immer noch 160 (!!) aber die Produktivität ist nur halb so groß,nämlich 13,3. Ich habe die Excell-tab nochmal um eine Spalte Produktivität erweitert.
    Sofern man, wie es im „wording“ der Ökonomie üblich ist, die Produktivität heiligt (...wir müssen produktiver sein, sonst haben wir keine Chance gegen die Chinesen etc.pp...) dann befördert man lediglich private Gewinne und asoziale Entwicklungen.
    Natürlich hätte der Bauer ehrlicher mit dem Begriff „Produktivität“ umgehen müssen, hat er aber nicht, es ist ja schließlich ein schlauer Bauer, der seinen Gewinn auf Kosten der Schwachen machen will ohne dass es die Anderen so richtig mitbekommen.
    Allerdings, da haben sie recht Mein Satz „Das mit dem Trecker funktioniert prima, der Hof wirft tatsächlich 20% mehr ab. Was nun mit dem, neudeutsch: Produktivitätsgewinn, anfangen? Nun, es könnten einfach alle 20% weniger arbeiten, bei gleichem Wohlstand. Oder alle arbeiten genauso viel wie vorher bei einem fünftel mehr Wohlstand, einschließlich der kleinen und Alten natürlich. Alle wären so oder so 20% besser dran.“ muss anders formuliert werden, so ist er nicht ganz korrekt, da er das feuern von 2 Arbeitern bereits voraussetzt.

    Also etwa so: „Das mit dem Trecker funktioniert prima, der Hof wirft nun satte 40% mehr ab. Was nun mit dem, neudeutsch: Produktivitätsgewinn, anfangen? Nun, es könnten einfach alle 40% weniger arbeiten, bei gleichem Wohlstand. Oder alle arbeiten genauso viel wie vorher bei mehr Wohlstand, einschließlich der Kleinen und Alten natürlich. Alle wären so oder so 40% besser dran. Aber 40% mehr verkaufen wird schwierig, was soll man mit all dem Zeugs? Also macht der Bauer einen scheinbar sehr viel besseren Vorschlag....“, und dann geht’s weiter wie gehabt. Siehe einfach Excell-Tabelle, Mathe klappt auch ohne kompliziertes wording.

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  9. Ihr neuer Satz wäre mit 44% korrekt (Produktivitätssteigerung von 8,3 auf 12 BSP/MA). Der Satz zeigt aber auch, dass die Produktivitätssteigerung auf alle 12 MA durchschlägt, also 144 BSP erreichbar wären. Es liegt doch an dem Bauern wie er verteilt, er könnte auch wenn er alle 12 MA behielte ihnen 4% Gehaltssteigerung geben und die 40% für sich beanspruchen (Investor des Traktors). Im Endstadium seiner Investitionen bei Prod. 26,7 könnte er somit ein BSP von 12 x 26,7 = 320 erreichen. Er wäre reicher, als wenn er die MA entließe.

    Ihr Einwand "Aber 40% mehr verkaufen wird schwierig, was soll man mit all dem Zeugs?" setzt eine begrenzte Nachfrage voraus. Im 3. Jahr verkaufen sie in ihrem Modell aber genau diese 140 und im 4. Jahr sogar 160. Er passt auch nicht zu der Aussage "dann machen wir einfach alle Zäune um den Hof auf!".

    Ihr Modell funktioniert somit nur, bei vorgegebener Nachfrage für das Folgejahr, die um Überproduktion zu vermeiden den Bauern zwingt MA zu entlassen. Er ist also doch nicht frei in seiner Entscheidung !

    BG A.M.

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    1. Zitat: „Ihr neuer Satz wäre mit 44% korrekt (Produktivitätssteigerung von 8,3 auf 12 BSP/MA). “, Geschenkt, ich habe halt gerundet.

      Zitat: „Es liegt doch an dem Bauern wie er verteilt, er könnte auch wenn er alle 12 MA behielte ihnen 4% Gehaltssteigerung geben und die 40% für sich beanspruchen (Investor des Traktors). Im Endstadium seiner Investitionen bei Prod. 26,7 könnte er somit ein BSP von 12 x 26,7 = 320 erreichen. Er wäre reicher, als wenn er die MA entließe.“

      Ja,kann er machen,wenn er genug Konsumenten hat. Funktioniert aber nicht lange, da die Arbeiter ja nur ca. 4% mehr in der Tasche haben und er selbst ca. 40%. Er selbst kann aber irgendwann einfach nicht mehr konsumieren, sondern er muss „sparen“ und in der realen Welt das Geld als Kredit o.ä. weiter versilbern (Er könnte es natürlich auch einfach in den Eimer treten, was volkswirtschaftlich besser wäre, aber dafür ist er halt zu gierig. Wie im richtigen Leben.). Kredite an seine AN wiederum führen zunächst zu weiterem Wachstum da die Kreditnehmer ja mehr schaffen müssen um die Zinsen auszugleichen. Das geht aber wegen der notwendig verbunden Produktivitätssteigerungen dann irgendwann nicht mehr weiter, da die Kapitalbestände schließlich viel schneller steigen als der noch mögliche Zugewinn und via Zinsrückwirkung die Massenkaufkraft dann auch Netto schmälern, und dann kommen wir genau da an, wo wir in der entwickelten Welt spätestens alle 100 Jahre wieder sind. Verteilungskrise und Krieg.)

      Zitat: „Ihr Einwand "Aber 40% mehr verkaufen wird schwierig, was soll man mit all dem Zeugs?" setzt eine begrenzte Nachfrage voraus. Im 3. Jahr verkaufen sie in ihrem Modell aber genau diese 140 und im 4. Jahr sogar 160. Er passt auch nicht zu der Aussage "dann machen wir einfach alle Zäune um den Hof auf!". “

      Nein, dass ist im realen Leben auch immer so, Nachfrage ist irgendwo begrenzt, allein wegen der Anzahl der Konsumenten, aber über die in den klassischen Wachstumsmodellen nicht berücksichtigte Rückwirkung zwischen Kapital(akkumulation) und genau dadurch rückgekoppelt irgendwann sinkender Massennachfrage zusätzlich. Die realen „Räuber“-Modelle funktionieren daher halt nur länger als zwei Generationen sofern man irgendwann die Zäune aufmacht, um sich am BIP (Arbeiter und Konsumenten) weiterer Länder gütlich zu tun. Das ist in der Tat der tiefere Grund dafür dass die DDR/SU etwa nach 40 Jahren in die Krise kam, und die BRD/EU/USA/JAPAN erst nach gut 60 Jahren. Wenn man die Zäune nicht aufmachen kann, ist man deutlich schneller am Ende. Die klassischen Ökonomie-Modelle „funktionieren“ sowieso alle nach dem Prinzip, es gäbe einen unendlichen Topf von Konsumenten (und Kapital, dass gar keine negative Rückkopplung via Zinsen kennt). Sieht man schon an der CDPF Y=A*K^b*L^b die natürlich ewiges Wachstum impliziert. Man kann mathematisch leicht zeigen dass alle klassischen Modelle nach dem Prinzip Y=f(K) ein solcher Unfug sind. Ist alles Blödsinn, aber es sitzt in den ökonomischen Köpfen fester als Stahlbeton.

      Beste Grüße, Heribert.

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  10. Ach ja: Sehr schön zu sehen in diesem Zusammenhang die Graphiken von Georg Trappe unter http://georgtsapereaude.blogspot.de/2014/03/bloeder-geht-es-nicht-doch-beim-focus.html

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